|
Leseprobe:
Christian Strub:
Trockene Rede über mögliche Ordnungen
'Bei' Authentizität 'geht es' immer 'um' ein Verhältnis von Darstellungsmöglichkeiten. Wenn Darstellung immer Darstellung von etwas ist, dann muß es etwas von der Darstellung Unabhängiges geben, das Thema der Darstellung ist. Aus dieser semiotischen Binsenweisheit (...) ergibt sich aber noch nicht das Authentizitätsproblem; es ergibt sich erst dann, wenn die Unabhängigkeit des Darstellungsthemas mittels des Begriffs der Unmittelbarkeit zu beschreiben versucht wird; denn der Begriff der Unmittelbarkeit präsupponiert zumindest die Denkbarkeit einer Thematisierung dieses Unabhängigen, die keiner Darstellung bedarf. Umgekehrt ist dann jede Darstellung eine Vermittlung, nämlich zwischen dem Darstellungsunabhängigen und dem Darstellenden - ein Hilfsmittel, Werkzeug, Medium, das zwischen Darstellungsunabhängiges und Darstellenden tritt; jede Darstellung aspektiert das Dargestellte, vereinseitigt es, legt sich wie eine opake Schicht darüber. |